Welcher Laminator ist der richtige für Sie?

Von Kaufinteressenten hören wir oft in verschiedener Form dieselbe Frage: “Laminatoren bestehen doch eigentlich nur aus zwei Walzen und einem Motor. Warum sind dann manche teurer als andere?“ Es ist wie mit Autos. Alle haben nur vier Räder und einen Motor, aber der Preis kann sehr unterschiedlich sein.

Jeder erkennt den Unterschied zwischen einem Mercedes und einem Skoda oder Dacia, obwohl alle Sie von A nach B bringen. Die Unterschiede zwischen Laminiergeräten springen nicht direkt ins Auge, sodass die Auswahl des geeigneten Modells schwierig sein kann. So wie man sich entscheiden muss, ob man einen Van oder vielleicht einen kleinen Pick-up für sein Unternehmen benötigt.

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Viele der auf dem Markt erhältlichen Maschinen werden als “professionelles Gerät zum erschwinglichen Preis” angepriesen. Aber der Ausdruck „professionell“ hat viele verschiedene Bedeutungen, wenn es um Laminatoren geht. Wie bei Autos. Alle Mercedes-, Skoda- oder Dacia-Fahrzeuge sind fachmännisch gebaut, aber die Unterschiede sind trotzdem groß. Also wie finden Sie das richtige Laminiergerät für Ihr Unternehmen? Worin bestehen die Unterschiede? Was ist reine Marketing-Meinungsmache und was sind die empfohlenen Eigenschaften? Wir glauben, dass die folgenden Punkte Ihnen helfen werden, das Laminiergerät zu finden, das am besten für Ihr Unternehmen geeignet ist.

 

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WUNSCHLISTE

Jeder Kunde sollte zunächst eine Liste der Anwendungsfälle erstellen, die er gerne auf seiner künftigen Maschine realisieren würde. Dabei sollte er (oder sie) die Anforderungen möglichst genau spezifizieren. Schreiben Sie alle Anwendungen im Detail auf: spezifisches Material, auch ungewöhnliche Projekte. Jeder gute Lieferant sollte in der Lage sein, zu erklären, was der Endanwender realistischerweise erwarten kann und was nicht.

VORFÜHRUNG

Ein Laminiergerät wird von Hand bedient. Aus diesem Grund ist schon vor dem Kauf eine reale, physische Vorführung erforderlich. Ein technisches Datenblatt liefert wichtige Informationen, aber sie sind bedeutungslos, wenn man die Maschine nicht berühren kann. Um erneut die Analogie zum Auto zu bemühen: Der Nutzer des Laminiergeräts würde ja auch kein Auto nur aufgrund einer Broschüre kaufen. Eine “Probefahrt” ist ein Muss.

DIE WICHTIGSTEN TEILE EINES LAMINATORS – WORAUF SOLLTE MAN BESONDERS ACHTEN?

WALZEN

Die Walzen sind die wichtigsten Teile des Laminators. Ihre Merkmale und ihr Verhalten haben einen wesentlichen Einfluss auf die Arbeitseffizienz des Bedieners und die endgültige Produktqualität. Sie müssen den Durchmesser prüfen. Im Allgemeinen gilt: Je größer, desto besser. Walzen mit größerem Durchmesser sind oft besser, weil sie sich weniger verbiegen, einen gleichmäßigeren Druck erzeugen und weniger Zugspannung auf die Laminierfolie ausüben. Weniger Zugspannung auf der Laminierfolie ist vor allen Dingen vorteilhaft, wenn man – mit Wärmeunterstützung – mit gegossenem Vinyl oder Standard-Laminierfolien arbeitet.

Ein Laminator mit einem größeren Walzendurchmesser hat einen positiven Einfluss auf die mögliche Schrumpfung der überdehnten Laminierfolie am Ende der Bearbeitung. Diese durch Überdehnung während des Laminierprozesses verursachte Schrumpfung hat üblicherweise nicht nur Beschnitt am Ende der Grafik zur Folge, sondern kann auch zu einer Verbiegung des laminierten Kartons, angehobenen Ecken und Kanten der Grafik oder einem wellenförmigen Abheben der Grafik bei der Fahrzeugvollverklebung führen.

Ein größerer Durchmesser der Walze ist auch besser für das Laminieren weicher Trägermaterialien. Eine größere Walze verteilt den Druck gleichmäßig über eine größere Fläche, sodass die Trägermaterialien eine geringere Verdrehungstendenz aufweisen.

Wenn Sie die Walzenkennwerte betrachten, prüfen Sie auch die Dicke des Materials. Dickeres Metall gibt mehr Stabilität als dünnerer Stahl, sogar bei gleichem Walzendurchmesser. Stärkere und stabilere Walzen sind wichtig für das Laminieren auf härteren Oberflächen wie z. B. MDF und Glas.

Ein weiterer zu prüfender Kennwert ist das Gewicht der Walze. Gute und zuverlässige Walzen wiegen ungefähr 40 kg. Das bedeutet bei zwei Walzen in der Maschine ein Gewicht von 80 kg. Wenn Sie also ein Datenblatt sehen, in dem das Gesamtgewicht der Maschine inklusive Rahmen mit 150 kg angegeben wird, wissen Sie, was Sie erwartet – eine alles andere als robuste Maschine.

Der letzte Teil der Walze, auf den Sie sich konzentrieren sollten, ist deren weiche Beschichtung. Diese sollte dick genug sein für ein mögliches späteres Beschleifen der Beschichtung. Die Gummi-Beschichtung sollte außerdem eine perfekte Geometrie liefern, idealerweise mit einer Überkronung auf einer der beiden Walzen.

AUFHEIZEN

Der nächste Kennwert, auf den Sie achten sollten, ist die Aufheizung der Walze. Selbst für druckempfindliche Klebstoffe, sogenannte „kalte“ Laminierfolien, empfehlen wir eine Maschine mit einer beheizbaren Oberwalze. Die Temperatur sollte bis zu 70 °C betragen, mit der Möglichkeit, diese kontinuierlich in kleinen Schritten anzupassen. Beheizte Walzen erlauben dem Klebstoff zu „fließen“. Je nach verwendeten Materialien kann dies einen großen Einfluss auf die Qualität des Laminier-Ergebnisses haben.

Wärme ermöglicht das Fließen des Klebstoffs und hilft daher, sichtbare Effekte von Einschlüssen – das sogenannte „Silvering“ – zu vermeiden oder zu reduzieren. Ein schwieriger Anwendungsfall ist das Laminieren auf Acrylglasplatten. Wärme ist dabei sehr hilfreich. Sie werden die höheren Temperaturen über 50 °C zu schätzen wissen, wenn Sie entweder dickere Laminierfolien verarbeiten, z. B. Fußbodengrafik-Folien, oder wenn Sie eine bereits laminierte Grafik erneut durch den Laminator schicken, um das „Silvering“ zu reduzieren. Im zweiten Durchgang können Sie bei Temperaturen laminieren, die weit über denen des ersten Durchgangs liegen, da das Material ja bereits laminiert wurde. Dadurch beschleunigt sich sogar der Durchgang des Materials durch die Maschine.

DRUCKEINSTELLUNG

Jedes Material, mit dem Sie arbeiten, erfordert eine spezielle Druckeinstellung. Für das Laminieren von Karton minimieren Sie den Druck. Für das Laminieren von dicken Fußbodengrafik-Folien benötigen Sie so viel Druck wie möglich. Die meisten auf dem Markt erhältlichen Maschinen bieten eine manuelle Druckeinstellung an. Das kann zu vielen Problemen führen, wie z. B. ungleichmäßige Druckverteilung über die gesamte Breite und bei einem längeren Laminiervorgang.

Druckeinstellungen und die erzielten Ergebnisse sind (bei den meisten Maschinen mit mechanischer Einstellung) sehr ungenau. Wenn eine Druckmessung zur Verfügung steht, ist diese nicht immer zuverlässig.

Aus diesem Grund sind Neschen-Laminatoren mit einem pneumatischen Drucksystem ausgestattet. Wiederholbare und exakte Druckanpassung ist extrem wichtig. Der Druck, den Sie auf dem Manometer sehen, ist der tatsächliche Druck, den die Walzen auf Ihre Grafik ausüben.

STEUERUNG UND ERGONOMIE

Alle Bedienelemente der Steuerkonsole, speziell die Start- und Stop-Schaltflächen und die Bedientasten für die Einstellung von Rotation, Geschwindigkeits- und Richtungsänderung der Walzen, sollten von beiden Seiten der Maschine erreichbar sein, insbesondere dann, wenn nur ein Mitarbeiter am Laminator arbeitet. Aber auch bei zwei Bedienern ist eine doppelseitige Steuerkonsole vorteilhaft. Das Herumgehen um die Maschine entfällt, die Effizienz wird gesteigert und die Arbeitssicherheit verbessert. Aus Gründen der Arbeitserleichterung und Zeitersparnis empfehlen wir eine elektronische Steuerung.

Koaxial- und Torsionssteifigkeit

Alle Walzen und Achsen müssen auf einem Laminator absolut parallel laufen. Nur auf diese Weise und im Zusammenwirken mit einer hohen Torsionssteifigkeit des Maschinenrahmens kann eine präzise Führung des Materials, sogar bei vollen Rolle-zu-Rolle-Aufgaben bei hoher Geschwindigkeit, sichergestellt werden. Wenn Sie von Ihrer nächsten Maschine erwarten, dass sie Vollrollen-Laminieraufgaben bewältigt, testen Sie dies unbedingt vor dem Kauf auf Ihrem neuen Laminator!

Zum Thema Festigkeit des Rahmens: Es sind zahlreiche Maschinen auf dem Markt (üblicherweise sehr kostengünstige Geräte), die die erforderliche Konstruktionssteifigkeit in den ersten Monaten zwar einhalten; im Laufe der Zeit lässt die Festigkeit des Rahmens jedoch nach. Aus diesem Grund bietet Neschen Maschinen mit stabiler und robuster Konstruktion an. Denken Sie daran, dass der Laminator dazu dienen soll, Ihren Unternehmensgewinn zu erhöhen. Daher sollte diese Frage beim Kauf eines neuen Laminators immer vorher und nicht erst im Nachhinein gestellt werden.

Um eine stabile, robuste und zuverlässige Maschinenkonstruktion zu erreichen, baut Neschen seine Laminatoren-Produktpalette mit aus schweren Stahlplatten gefertigten Seitenwänden, nicht aus einer dünnen Metallplatte.

ABROLLEN UND AUFWICKELN DES MATERIALS

Die Bremsen für die Abwickel- und Aufwickelwelle müssen leicht erreichbar, leicht bedienbar und widerstandsfähig sein. Das Einsetzen der Wellen in die Maschine muss einfach und leichtgängig durchzuführen sein. Bedenken Sie: Das Gewicht der Welle einschließlich der vollen Rolle ist das Gewicht, das Sie schnell in die Maschine einsetzen wollen.

Die Messskala auf jeder Welle mit der Anzeige “0” in der Mitte ist sehr hilfreich, um das verwendete Medium und die Ausrichtung der Aufwickelwelle einzustellen.

BEREIT ZUM TESTEN?

Zu guter Letzt: Sobald Sie bereit sind, Ihren Traum-Laminator zu testen, konzentrieren Sie sich bei der Vorführung auf die folgenden Schritte:

Verwenden Sie Bilder in Graustufen für den Test und lassen Sie den Maschinenbediener mindestens 20 laufende Meter laminieren – je mehr, desto besser. Bitten Sie den Bediener, die Maschine auf halber Strecke des Laminiervorgangs anzuhalten und prüfen Sie die Linie auf der Grafik. Es sollte nur ein leichter Streifen sichtbar sein – oder noch besser: gar nichts.

  1. Für einen Rolle-auf-Rolle-Test in voller Länge können Sie Vinyl in Standardfarben, idealerweise in Schwarz, verwenden und laminieren.
  2. Beobachten Sie die Ausrichtungsgeschwindigkeit, die Genauigkeit und die Effizienz der vorgeführten Maschine.

  3. Testen Sie die Laminierung auch mit Papier. Papier ist anfälliger für Wellenbildung als selbstklebendes Vinyl. Einige Effekte verschwinden im Laufe des Tages (z. B. „Silvering“), andere treten erst nach ein paar Tagen auf. Nehmen Sie sich daher die Zeit, das laminierte Material zu beurteilen.

  4. Auf einer Maschine mit einer Arbeitsbreite von +- 160 cm sollten Sie das Laminieren auf Plattenmaterial testen, idealerweise auf PVC-beschäumtem Karton mit einer Breite von +- 800 mm. Bei diesen Formaten können Sie leicht die Vorteile der Überkronung auf der Oberwalze und ihre Steifigkeit erkennen. Blasen können sich auf dem Karton auch noch mehrere Tage nach dem Laminieren zeigen. Also noch einmal: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Ergebnisse zu beurteilen.

  5. Prüfen Sie das Sicherheitssystem. Arbeitet es ordnungsgemäß? Lichtschranke, Schneckengang, Fußschalter ... alles sollte für den Bediener arbeiten und nicht ausfallen. Denken Sie daran: Das Sicherheitssystem ist dazu da, Ihre Angestellten und Ihr Unternehmen zu schützen.

 

Wichtiger Hinweis:

“Basierend auf einem Original-Artikel aus der HSW Info Firmenzeitung unseres Händlers HSW Signall, Tschechische Republik.”